Aachen: Protestdemo gegen die Kriegspolitik der Türkei gegen die Kurden

Auf einer kämpferischen Demonstration in Aachen mit ca. 300 Teilnehmern stand die Kritik an der Unterstützung der Bundesregierung für den Kriegsterror der Türkei  gegen Kurdistan im Mittelpunkt. Aufgerufen  zur Demo hatten das Aachener Antikriegsbündnis, Das Kurdische Volkshaus Aachen und der Aachener Friedenspreis.

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Die Bundestagsabgeordneten Sevim Dagdelen und Andrej Hunko (siehe Bild oben) nahmen an der Demonstration teil und verurteilten in Ihren Redebeiträgen, dass die Bundesregierung den Terrorpaten Erdogan hofierten, statt ihn zu isolieren. Die Türkei trage selbst durch den Krieg gegen die Kurden dazu bei, dass immer mehr Menschen flüchten müssten. So seien die ersten Flüchtlinge aus Kurdistan mittlerweile in Griechenland angelandet.

Zudem wurde von den Abgeordneten verurteilt, dass seit Jahren über die Türkei tausende djihadistische Kämpfer nach Syrien einsickerten, um sich den Terrorgruppen von IS und Al-Nusra anzuschließen. Über die Türkei laufe sowohl die logistische und militärische Unterstützung der Djihadisten in Syrien, als auch Abverkauf von Erdöl, wodurch sich die Terrorbanden finanzierten.

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Andrej Hunko

Frau Dagdelen und Herr Hunko wiesen auch darauf hin, dass sich Deutschland durch die Entsendung von Soldaten und Tornados immer mehr im Syrienkrieg engagiere. Es sei ein Skandal, dass auch der NATO-Partner Türkei die Zielkoordinaten der deutschen „Aufklärer“ erhalte, dies müsse gestoppt werden. Hier das Video mit der Rede von Frau Dagdelen: Rede von Sevim Dagdelen

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Andrej Hunko forderte, dass auch die PKK und Abdullah Öcalan in den Friedensprozess in Kurdistan eingebunden werden müsse. Auch müssten die Vertreter der syrischen Kurden in den Friedensprozess für Syrien eingebunden werden.

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Für den Aachener Friedenspreis  hielt der langjährige Vorsitzende Gerhard Diefenbach eine Grußadresse, aus der wir hier zitieren:

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Der Aachener Friedenspreis fordert die Aachener Bundestagsabgeordneten auf, aus Aachen die Botschaft und die Forderungen an die Bundesregierung mit nach Berlin zu nehmen:
– die Unterstützung der Kriegspolitik und die Waffenlieferungen an die Türkei zu beenden;
– Ankara zu drängen, die Bombardierungen der eigenen Bevölkerung sofort einzustellen;
– die Unterstützung des IS sofort zu beenden;
– an die türkische Regierung zu appellieren, Menschenrechte und Meinungsfreiheit zu respektieren und auf die Verhaftung und Verfolgung Andersdenkender zu verzichten;
– auf Erdogan einzuwirken, den Friedensprozess mit dem kurdischen Teil der Bevölkerung und vor allem mit der PKK wiederaufzunehmen;
– und nicht zuletzt, den Einsatz der Bundeswehr in Syrien zu beenden!

Bildschirmfoto vom 2016-02-28 09-44-48Der Redner des Kurdischen Volkshauses , Sores, schilderte eindrucksvoll, mit welcher Grausamkeit das türkische Militär in kurdischen Städten wie Cizre, Silopi oder Diyarbakir gegen die Zivilbevölkerung vorgingen. Viele Menschen seien in Kellern von Häusern eingeschlossen und beschossen worden und ihnen sei die medizinische Hilfe verweigert worden, so dass über 200 Menschen getötet wurde. Er forderte das Ende der Massaker in Kurdistan und die Einstellung des Beschusses von kurdischen Kämpfern in Syrien durch türkische Artillerie.

 

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