Protest in Aachen gegen die Venezuelapolitik von Heiko Maas

Trotz Hagelschauer und Starkregen protestierten Gegner und Gegnerinnen der deutschen Außenpolik gestern in Aachen. 

Auszüge aus der Rede des Antikriegsbündnis:

Wir haben uns heute versammelt, um gegen die Politik der deutschen Bundesregierung und anderer westlicher Staaten gegen Venezuela zu protestieren.

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Die Lage in Venezuela verschärft sich von Tag zu Tag, immer weitere Sanktionen werden -auch heute wieder- von Präsident Trump angekündigt, um einen wirtschaftlichen Kollaps auszulösen.

Immer stärke werden die amerikanischen Versuche, das venezolanische Militär zum Putsch zu bewegen und es gibt ernstzunehmende Hinweise, dass der lange Stromausfall durch eine amerikanische Cyberattacke ausgelöst wurde, so berichtet es heute das Magazin FORBES. Der Journalist Alev Leetaruschrieb, dass die Vermutungen, dass die Vereinigten Staaten, aus der Ferne in das Stromnetz Venezuelas eingriffen, tatsächlich sehr realistisch sind“. 

John Bolton, der nationale Sicherheitsberater von Trump drohte jüngst, man werde Präsident Maduro wie einen Terroristen in das Folterlager Guantanamo bringen, wenn er nicht zurücktrete.

Der gleiche John Bolton erklärte, Venezuela gehöre mit Cuba und Nicaragua zur „Troika der Tyrannei“, sie würden ein terroristisches Dreieck darstellen und die „nationale Sicherheit der USA bedrohen“. Gleiches hatte schon 2015 Präsident Obama behauptet und Sanktionen gegen Venezuela verhängt, die Trump weiter verschärft hat.

Und tatsächlich: Venezuela, Nicaragua und Kuba werden vom US-Imperialismus und den anderen ins Visier genommen, weil sie eine so genannte „Bedrohung durch gutes Beispiel“ darstellen, also eine Alternative zur neoliberalen Weltordnung.

Zu lan­ge schon hat in Venezuela eine linke Po­litik stattgefunden, die den Öl­reichtum des Landes nutzte, um für die große Mehrheit der Armen und Klein­verdiener das Leben zu verbessern. Eine vorher nie dagewesene Gesund­heitsfürsorge, Bildungspolitik, Woh­nungspolitik und höhere Einkommen für die Massen be­scherte den Chavis­ten Wahlerfolg um Wahlerfolg. Gleich­zeitig aber auch den Hass und Widerstand der Unternehmer, Großgrundbesit­zer und der bisherigen Profiteure des immensen Ölreichtums. Und natürlich den politischen Druck aus den USA, wie ihn schon vorher Cuba und Nicaragua durch die Wirtschaftssanktionen erlebt haben.

Dass ein sozialdemokratisch geführtes Außenministerium unter Herrn Maas sich den wütenden Angriffe der USA gegen Venezuela anschließt, gegen ein Land, das für die oft beschworenen „kleinen Leute“ viele Verbesserungen erreicht hat, ist eine Schande.

Dass Herr Maas auch noch seinen Botschafter entgegen allen diplomatischen Gepflogenheiten als politischen Aktivisten zum Begleitschutz eines Putschisten abkommandiert, ist eine direkte Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines souveränen Landes, die wir verurteilen!

Damit steht Maas in der Tradition von Guido Westerwelle, der sich 2013 in Kiew zusammen mit der von ihm geführten Marionette Klitschko unter die rechtsradikalen Aktivisten auf dem Maidan mischte, um die Staatsstreichvorbereitungen zu unterstützten.

Die Bundesregierung hat sich gefälligst aus den internen Angelegenheiten Venezuelas herauszuhalten!

Zu der behaupteten „Troika der Tyrannei“ fällt mir eine tatsächliche terroristische Troika ein,

  • eine die ein terroristisches Netz gebildet hat,
  • eine, über deren Kriegsverbrechen so gut wie nie berichtet wird,
  • eine, die von Deutschland mit Waffen für ihre Terrordaten ausgestattet wird,
  • eine, deren Chefs Auftragsmörder, feudale und islamistische Prinzen und völkerrechtswidrige Kriegsherren sind.

Ich meine die terroristische Troika bestehend aus den USA, Saudi-Arabien und den V.Arab. Emiraten, die seit Jahren den Yemen in Schutt und Asche legen und für eine tatsächliche humanitäre Katastrohe verantwortlich sind. Die Situation in Jemen sei „katastrophal“, sagte UN-Generalsekretär Guterres. 8,4 Millionen Menschen sind nach UN-Angaben von Hunger bedroht. Rund 10.000 Menschen wurden getötet und 53.000 weitere wurden verletzt. Außerdem herrscht in dem Land eine Cholera-Epidemie.

Und was hören wir dazu von Herrn Maas? Zieht er den Botschafter aus RIAD ab? Fordert er Sanktionen? Nichts von alle dem. Einige Wochen will er auf Waffenlieferungen verzichten, dann geht es wieder weiter mit der Waffen-Unterstützung für die verbrecherische Prinzenregierung im Feudalstaat Saudi Arabien.

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Maas erntet Kritik auf Twitter

Wir fordern: Schluss mit den Waffeneporten nach Saudi Arabien, keine Unterstützung der saudischen Regierung.

Venezuelas Wirtschaftskrise hat zwei Hauptursachen: der Verfall des Ölpreises brachte 30% weniger Einnahmen in die Staatskasse und gleichzeitig wurden venezolanisches Konten mit Milliarden-Guthaben in England und den USA gesperrt. Sicher hat die Regierung Venezuelas auch Fehler in der Wirtschaftspolitik gemacht und durch das Anwerfen der Notenpresse die Inflation angeheizt.

Aber Venezuela braucht Unterstützung, um seine progressive und soziale Politik fortsetzen zu können.

Die Sanktionen müssen beendet werden!

Die USA müssen die Milliardengewinne der venezulanischen Ölgesellschaft Citgo, die in den USA Raffinerien und Tausende Tankstellen betreibt, freigeben und nach Caracas überweisen!

Aber Venezuela ist bei weitem nicht isoliert:

  • die Mehrheit der UN-Staaten erkennt Maduro als legitimen Präsidenten an,
  • viele Staaten wie China, Russland und auch die EU liefern Hilfsmittel
  • viele Staaten sind bereit Kredite zu geben, werden aber von den USA ebenfalls mit Sanktionen bedroht.

Unsere Forderungen richten wir an die Bundesregierung

Schluss mit der Einmischung in die inneren Angelegenheiten Venezuelas!

Rücknahme der Anerkennung des Herr Guaido als Interimspräsidenten!

 

 

 

Hände weg von Venezuela

Hände weg von Venezuela!

Angesichts der schwierigen wirtschaft­lichen Lage in Venezuela wittern die USA Morgenluft: Die verhasste sozialis­tische Regierung soll gestürzt werden. Zu lan­ge schon hat in Venezuela eine linke Po­litik stattgefunden, die den Öl­reichtum des Landes nutzte, um für die große Mehrheit der Armen und Klein­verdiener das Leben zu verbessern. Eine vorher nie dagewesene Gesund­heitsfürsorge, Bildungspolitik, Woh­nungspolitik und höhere Einkommen für die Massen be­scherte den Chavis­ten Wahlerfolg um Wahlerfolg. Gleich­zeitig aber auch den Hass und Widerstand der Unternehmer, Großgrundbesit­zer und der bisherigen Profiteure des immensen Ölreichtums.

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Der Verfall des Ölpreises war der Auslöser der Wirtschaftskrise und der hohen Inflation, die auch durch das Anwerfen der Notenpresse befördert wurde.

In dieser Lage begann die bürgerliche und ultrarechte Opposition, unterstützt von den venezolanischen Medien, Unternehmerverbänden und den USA, mit dem Angriff auf die legitime Regierung.

1. Schritt: Juan Guaido ernennt sich selbst zum Übergangpräsidenten

Was wie eine Lachnummer wirkt, erweist sich als raffinierter Schachzug, denn kaum verkün­det, erkennen ihn 40 Staaten der Welt als „legi­timen Präsidenten“ an. Ein abgekartetes Spiel. Allen voran die USA und natürlich Deutschland. So hatte Deutschland schon Jugoslawien zer­stört, als man die abtrünnigen Republiken Slo­wenien und Kroa­tien anerkannte.

In den deutschen Medien bleibt meist uner­wähnt: 60 Staaten, darunter China, Russland, Iran, Türkei, der Südafrikanische Staatenbund eben­so wie die Organisation Amerikanischer und Karibischer Staaten er­kennen Guaido NICHT an, Auch UN-Gene­ralsekretär Guterrez betonte, dass Madu­ro der einzig legitime Präsident sei.

Dass die Bundesregierung Guaido als Präsidenten anerkennt, hat sogar der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages kritisiert: „(Die Anerkennung) erscheint unter dem Gesichtspunkt des Grundsatzes der ‚Nichteinmischung in die inneren Angele­genheiten eines anderen Staates‘ völkerrechtlich ebenso fragwürdig wie die (vorzeitige) Anerkennung eines Oppositionspolitikers als Interimspräsidenten, der sich im Machtgefüge eines Staates noch nicht effektiv durchgesetzt hat.“

2. Schritt: Sanktionen, die das Land ruinieren und Menschen töten

Bereits 2015 unter Obama wurden Sanktionen gegen Venezuela verhängt und unter Trump weiter verschärft. Die Folgen:

  • Der venezolanischen Ölgesellschaft Citgo, die in den USA Raffinerien und Tausende Tankstellen betreibt, wurde die Überweisung von Gewinnen in Milliardenhöhe nach Venezuela verboten.

  • In den folgenden Jahren weitete Washington die Sanktionen aus. Auch die Europäische Union trägt mit Handelsbeschränkungen zur Verschärfung der Krise in Venezuela bei.

  • Die USA haben auch Finanzsanktionen verhängt. Seither dürfen US-Banken keine neuen Abkommen mit Venezuela schließen, weshalb Venezuela keine Kreditverträge mehr abschließen kann. Da das internationale Finanzsystem jedoch überwiegend über Nordamerika läuft, sind auch Banken aus Drittstaaten von den US-Sanktionen betroffen.

  • »Die Sanktionen töten«, sagte der UN-Experte de Zayas nach einem Be­such in Caracas bei einer Pressekonferenz in Genf. »Sie sind geopolitische Verbrechen, die direkt zum Tod von Kindern durch Unterernährung füh­ren. In Venezuela sterben Kinder, weil sie wegen der Sanktionen und der Blockade keine Lebensmittel oder Medikamente bekommen.«

3.Schritt: US-Lebensmittel-Lieferungen als politische Show

Die Sanktionen des Westens verhindern, dass sich die Lage der Menschen ver­bessert. Gleichzeitig inszenierten die USA, unterstützt auch von Deutschland, die Kampagne „Maduro lässt keine Lebensmittelspenden ins Land“ .Sowohl das Intern. Rote Kreuz, als auch die Vereinten Nationen haben deutlich gemacht, dass es sich nicht um humanitäre Hilfe handelte und verweigerten die Beteiligung an dieser politischen Show. So verkauft Guaido eine von ihm immer wieder geforderte militärische Intervention der USA als humanitäre Maßnahme.

Hilfslieferungen erreichen Venezuela derzeit auf vielen Wegen, unter anderem geliefert aus Russland und China. Mit der EU hat Caracas Unterstützung im Wert von zwei Milliarden Euro vereinbart, die über die UNO ins Land kommen soll.

Wir fordern von der Bundesregierung:

  • die Anerkennung des Abgeordneten Guaido als Interimspräsidenten nach dessen gescheitertem Putschversuch zurückzunehmen

  • darauf hinzuwirken, direkte und indirekte Sanktionen aufzuheben und

  • gegen die völkerrechtswidrigen US-Sanktionen und Kriegsdrohungen der USA gegen Venezuela zu protestieren

  • die Ankündigung des Trump-Beraters John Bolton, man werde Maduro in das Folterlager Guantanamo bringen, wenn er nicht zurücktrete, zu verurteilen.

Protestkundgebung gegen die Unterstützung des Putschversuches in Venezuela durch die Bundesregierung

Hände weg von Venezuela

Mittwoch 13.März 2019 um 17 Uhr

Kreuzung Ursulinerstr./Hartmannstr./ Nähe Geldkreislauf-Brunnen

www.antikriegsbündnis-aachen.de