August 2021:NATO richtet Desaster in Afghanistan an

Nach 20 Jahren NATO-Präsenz in Afghanistan haben alle NATO-Truppen quasi über Nacht das Land verlassen, ohne sich rechtzeitig über einen Schutz der Menschen auch nur Gedanken zu machen. Man hat es unterlassen, eine sichere Unterbringung für die gefährdeten und zu Recht um ihr Leben fürchtenden Menschen zu sorgen. Angetreten mit der Ankündigung, die NATO werde für eine gerechte und die Menschenrechte achtende Alternative zur Taliban-Herrschaft kämpfen, hinterlässt man die Menschen rücksichtslos nicht nur einer erneuten Schreckensherrschaft der Taliban, sondern hinterlässt man auch ein ruiniertes Land mit geschätzten 270 000 Toten und unzähligen Verletzten.

Afghanische Armee kämpft nicht“

Gerade zu zynisch wird beklagt, dass die afghanische Armee nicht gekämpft und das Land so den Taliban überlassen habe. Was 10 000de NATO-Militärs in 20 Jahren mit modernsten Waffen nicht geschafft haben, hätte also nun die auf sich allein gestellte afghanische Armee schaffen sollen? Zynischer geht es nicht.

Die deutsche Bundesregierung ist für dieses Desaster mitverantwortlich, allen voran Seehofer, der erst VISA in Afghanistan ausstellen lassen wollte, als alles schon zu spät war. Und dann Außenminister Maas, der nicht einmal seinen Diplomaten in Kabul zuhörte und auch jetzt noch dreist sagt, er würde jetzt wieder so entscheiden.

Laschet: „Ein zweites 2015 darf sich nicht wiederholen“

Jetzt melden sich Politiker wie Laschet und sagen: „Ein zweites 2015 darf sich nicht wiederholen“ und meinen damit à la AfD nichts anderes, als dass Deutschland keine hohe Zahl an Flüchtenden aufnehmen dürfe. Seehofer tönt, er erwarte bis zu 5 Millionen Flüchtende. Und weitere Unionspolitiker und Politikerinnen wie Frau Merkel und CDU-Fraktionsvize Frei fordern, die Flüchtenden müssten in den Nachbarländern Afghanistans aufgenommen werden: „…wir müssen alles dafür tun, dass die Nachbarländer und die internationalen Hilfsorganisationen in die Lage versetzt werden, sich um die afghanischen Flüchtlinge zu kümmern.“ Dabei darf nicht unerwähnt bleiben, dass Pakistan die Taliban massiv unterstützt.

Nein!! Als ob die Nachbarländer für das Desaster verantwortlich wären und nicht Länder wie Deutschland!! Wir fordern, dass Deutschland, mitverantwortlich für die Tragödie, möglichst vielen Menschen aus Afghanistan Asyl gewährt und dass dieses endlich Bundesländer und Kommunen in eigener Regie tun dürfen und nicht von einem Seehofer ausgebremst werden.

SEEBRÜCKE fordert von der Bundesregierung:

  • Sofortige Einrichtung einer Luftbrücke, um akut gefährdete Menschen und ihre Familien nach Deutschland zu holen
  • Schutz und Aufnahmeprogramme für alle Afghan*innen, die von den Taliban verfolgt werden
  • Direkte Aufnahme der Menschen aus Afghanistan durch die bereitstehenden Länder und Kommunen in Deutschland ermöglichen
  • Die Einrichtung von sicheren Fluchtwegen für alle Menschen, die das Land verlassen wollen
  • Sicherheit und dauerhaftes Bleiberecht für afghanische Menschen, die in Deutschland leben und kommen werden

Protestkundgebung am SAMSTAG VON 14:00 bis 16:00 am Markt

Luftbrücke jetzt! Schafft sichere Fluchtwege aus Afghanistan!

Petition: Schafft sichere Fluchtwege aus Afghanistan

Petition: Schützt die Freiheit und Sicherheit von afghanischen Frauen und MädchenAfghanistan