Antikriegstag 2019 in Aachen

In den letzten Jahren war der Aachener DGB zusammen mit dem Aachener Friedenspreis Organisator der Antikriegskundgebung mit anschließender Demonstration. Dieses Jahr zog sich der DGB zurück, so dass wir vom Antikriegsbündnis Aachen zusammen mit dem Aachener Friedenspreis beide Veranstaltungen organisierten.

Es beteiligten sich ca. 200 Teilnehmer und Teilnehmerinnen an Kundgebung und Demonstration. Die Hauptrede des AKB von Eva dokumentieren wir im Folgenden:

Liebe Friedensfreunde und Kriegsgegner!

Vor genau 80 Jahren benutzten Hitler und die Wehrmachtsführung die Propagandalüge, der Sender von Gleiwitz sei von polnischen Soldaten überfallen worden, als Anlass, um die bis heute größte Kriegskatastrophe der Menschheit vom Zaum zu brechen.

Ein dilettantischer Akt soll es gewesen sein seitens dieser Wehrmachtseinheit an der polnischen Grenze – es war nämlich eigentlich egal, ob die Welt dieser fake news glaubte oder nicht.

sdr

Denn schon lange vorher war dieser Krieg geplant worden, das schon existierende Feindbild Polen weiter geschürt, ein pseudo-legitimes Eingreifen für die Rückholung deutscher Gebiete propagiert worden.

Damals hieß es: „Germany first“ gegenüber den minderwertigen und desorganisierten Ostvölkern!

Als sich der Krieg dann ein knappes Jahr später gegen die sozialistische Sowjetunion in einen Vernichtungskrieg entwickelte, ging es um die Ausrottung und/oder Versklavung der Sowjetvölker, also um Völkermord.

Hitler und die Wehrmachtsgeneräle hatten es auf die sowjetischen Ressourcen abgesehen, die das Land vor gerade mal ein paar Dekaden zum Aufbau einer „neuen Gesellschaft“ zu nutzen begonnen hatte.

Nun brachte die Verteidigung ihres eigene Vaterlandes die Sowjetunion an den Rand ihrer Existenz – ABER: der Feind wurde besiegt:

Fast 6 Millionen polnische Zivilisten, 17 % der Bevölkerung,

und 27 Millionen Sowjetbürger

mussten durch diese sinnlose Aggression ihr Leben lassen!

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Liebe Kriegsgegner!

DAS sind unsere unvergesslichen historischen Erfahrungen, wie ein Weltkrieg möglich wird; diese Erfahrungen tragen wir wie einen genetischen Code in uns und waren und sind daher immer gegen Krieg und Aufrüstung!

Ich erinnere an die Nachkriegsbewegungen und an die Ostermärsche bis heute!

Und wir wissen auch, dass der hiesige friedliche Schein trügt:

  • systematisch werden von den politischen Leitmedien Feindbilder propagiert zu den geostrategischen, wirtschaftspolitischen und ideologischen Antipoden der USA: Iran, Russland, China und Venezuela,
  • werden institutionelle, substanzielle Strukturen der Abrüstung oder Rüstungsbegrenzung aufgelöst,
  • geht die erpresserische Sanktionspolitik gegen die Bewohner dieser angeblich feindlichen Staaten weiter,
  • wird gnadenlos weiter aufgerüstet,
  • rollen Truppen und Raketen durch unser Land „gen Osten“,
  • hört die Bundesregierung wie hypnotisiert auf die atlantische Stimme, die da fordert: Mehr nationale Rüstungsausgaben!

WIE EH UND JE!

Und wie eh und je profitiert von diesen sinnlosen Ausgaben kein Mensch – außer den Rüstungskonzernen und dem militärisch-industriellen und Finanz-Komplex !

Aber auch die Gefahr des globalen Abbaus demokratischer Strukturen zugunsten faschistischer und autokratischer Herrschaftsformen wächst.

Immer hat Krieg alle Zivilisation platt gemacht und wird dies in zunehmendem Maße tun !

Stattdessen brauchen wir vertrauensbildende Maßnahmen mit den EU- Nachbarstaaten, friedenssichernde Handelsverträge – ein Griff in den Diplomatenkoffer der 70er Jahre würde doch genügen!

dig

Wir müssen den Druck auf die derzeitige Bundesregierung erhöhen und z.B. das Ende der völkerrechtswidrigen Sanktionspolitik fordern;

und den aktiven Einsatz gegen eine nukleare Bewaffnung der EU, z.B. durch Unterzeichnung entsprechender Verträge!


Friedensfreundinnen und Kriegsgegner!

Am heutigen Anti-Kriegstag:

Sagt NEIN zur Beteiligung der Bundesregierung an den Aufrüstungsplänen der USA,

NEIN zu der Stationierung von Atomwaffen in Büchel!

Marion Küpker (Kampagne atomwaffenfre.jetzt spricht über ihre Arbeit gegen die Stationierung von Atomwaffen in Büchel. Zusammen mit Elke Koller von der Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt!“ erhielt sie den diesjährigen Aachener Friedenspreis.
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