10.12.2016: Protestaktion in Aachen gegen die Heuchelei der Verantwortlichen für den Syrienkrieg und das Elend der Menschen in Aleppo
Tag der Menschenrechte – Tag der Heuchler
Kurz vor dem heutigen „Tag der Menschenrechte“ demonstrierte Frau Merkel in Ihrer Parteitagsrede, wie man durch Anklagen anderer vom eigenen menschenrechtsverletzenden Handeln ablenkt.
„Russland und der Iran unterstützen „das Assad-Regime bei seinem brutalen Vorgehen gegen die eigenen Bürger in Aleppo“. (Merkel am 6.12.16 in Essen)

Wir stellen dazu fest: Die syrische Regierung, unterstützt von kurdischen Einheiten und Russland, führt Krieg gegen die islamistischen Terrorbanden und nicht gegen die syrischen Bürger.
Erste Berichte der Geflüchteten aus den befreiten Stadtteilen Aleppos zeigen, dass sich die Menschen befreit sehen von der Terrorherrschaft der Djihadisten.
Die furchtbare Lage der Menschen in Aleppo haben die NATO-Staaten (USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland) zu verantworten, die zehntausende islamistische Terroristen mit Waffen versorgten, oder dies wie Deutschland billigten, um die syrische Regierung zu stürzen, so wie sie das kurz vorher in Libyen gemacht hatten.
Kriegsgrund „Menschenrechtsverletzungen“
Sowohl in Libyen, als auch jetzt in Syrien hat die „westlichen Wertegemeinschaft“ wegen tatsächlicher oder behaupteter „Menschenrechtsverletzungen“ der dortigen Regierungen militärisch interveniert und sich der islamistischen Terror-Gruppen wie den IS oder AL-Nusra bedient, nach dem Motto: der Feind meines Feindes ist mein Freund!
Nach Gutdünken nehmen es sich die westlichen Mächte selbst heraus, ihre Ordnungsvorstellungen überall da militärisch durchzusetzen, wo es ihnen passt. Dabei initiiert oder fördert man „farbige“ Revolutionen, sei es in der Ukraine, Georgien oder Syrien.
Regierende, die sich nicht als „proeuropäisch“ erweisen, wie der serbische Präsident Milosevic, werden dämonisiert. Es werden Lügen über Greueltaten in die Welt gesetzt, die dann den Kriegseinsatz rechtfertigen. Dutzende illegale Kriege wurden geführt, ohne UN-Mandat und im Widerspruch zum Völkerrecht. Damit muss Schluss sein! Es muss zum Risiko werden, illegale Kriege zu führen und damit Katastrophen wie im Nahen Osten anzurichten, wie es der Westen getan hat. 1
Wer illegale Kriege beginnt oder unterstützt – wir denken da nicht nur an Frau Merkel und Herrn Steinmeier, sondern auch an Joseph Fischer und Gerd Schröder, gehört vor Gericht.
Das Prinzip der „westlichen Wertegemeinschaft“:
Unsere Schurken lassen wir in Ruhe 2
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Ohne Zweifel bombardiert die türkische Armee nicht nur militärische Ziele, sondern legt ganze Städte in Kurdistan in Schutt und Asche. 3
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Ohne Zweifel errichtet Erdogan eine Diktatur und hat zehntausende oppositionelle Politiker und Journalisten in die Folter-Gefängnisse geworfen.
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Ohne Zweifel herrscht in Saudi-Arabien das Prinzip staatlicher Menschenrechtsverletzungen, siehe die Tabelle unten.
Aber: Solange Schurkenstaaten wie die Türkei oder Saudi-Arabien den geostrategischen Interessen der „Westlichen Wertegemeinschaft“ dienen, solange dulden Merkel und Steinmeier die Diktatur Erdogans und das mittelalterliche Regime des saudischen Königs Salman.
Beispiel Saudi-Arabien: Trotz der Massaker, die Saudi-Arabien im Yemen u.a. mit deutschen Waffen anrichtet: Frau von der Leyen erklärt das Land für strategisch wichtig, die Waffenlieferungen gehen weiter, sogar ein Ausbildungsprogramm bei der Bundeswehr wird durchgeführt (AN vom 8.12.16). Und die Menschenrechtsverletzungen im Inneren? Steinigungen wegen Ehebruch, Todesstrafe wegen Gotteslästerung? Kein Thema: Saudi Arabien ist eben strategisch wichtig, es ist einer unserer Schurkenstaaten.

Es ist grotesk: Diejenigen, die für den Krieg in Syrien durch ihre Terrorbanden verantwortlich sind, geben nun den Angegriffenen die Schuld.
Schluss mit den Waffenlieferungen an Saudi-Arabien und die Türkei!
Verantwortlich: Antikriegsbündnis Aachen http://www.antikriegsbündnis-Aachen.de akbac@posteo.de
1Milosevic wurde im März 2016 posthum vom „Internationalen Strafgerichtshof“ in Den Haag freigesprochen.
2 Der US Außenminister Welles nannte den nicaraguanischen Diktator SOMOZA einst einen Bastard. Darauf angesprochen antwortete Präsident Roosevelt 1939: „Yes, but he’s our bastard.“
3 Bild auf Seite 1: Durch türkische Bomben zerstörtes Wohnviertel im kurdischen Diyarbakir, eine Berichterstattung über die Menschenrechtsverletzungen „unsere Schurken“ fehlt in deutschen Fernseh-Medien. Ausnahme: Monitor.